Gutmann II

1. Gutmann, Julius, Bäcker
	geb. 26.11.1909 in Worms

Julius Gutmann war der Sohn von Mathilde Gutmann (geb. 1.12.1888 -27.2.1919) und Enkel von Israel Gutmann und Auguste geb. Mehrlein (s. Gutmann I).

Mathilde Gutmann mit Sohn und Mutter wohnten Kämmererstraße 5, wo Mathilde Gutmann als Näherin arbeitete. Im ersten Weltkrieg musste sie Soldatenkleider nähen. Durch diese Arbeit und die schlechte Ernährung wurde sie krank, sie bekam ein Nierenleiden und wurde auf Kosten der Stadt nach Bad Wildungen geschickt. Dort starb sie am 27.7.1919.

(Durch einen Fehler der Meldebehörde wurde Mathilde Gutmann noch bis 1940 in Worms registriert. Erst ein Brief von Mr. Julius Gutman hat den Irrtum aufgeklärt.)

Nach dem Tod der Mutter kam Julius Gutmann in ein jüdisches Waisenhaus nach Dinslaken am Niederrhein. Dann wurde er Bäcker in Gelnhausen. 1927 war er vorübergehend nochmals in Worms, am 3.9.1927 ging er als Bäcker nach Frankfurt. Nach der Kristallnacht wurde er in Frankfurt verhaftet und kam 4 Wochen nach Buchenwald. Im Januar 1939 emigrierte er nach den USA. Er lebt verheiratet in New Jersey.

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Quellen: Adressbücher, KEM, Brief von Mr. Julius Gutman v. 5.4.1982