Baruch I

1. Baruch, Albert, Mühlenbesitzer
	geb. 16.8.1866 in Koblenz
	verheiratet seit 1.4.1890 mit

2. Baruch, Adele, geb. Reis
	geb. 24.8.1874 in Frankfurt/Main

Tochter:

3. Baruch, Emilie
	geb. 26.9.1901 in Worms
	verheiratet seit 24.6.1923 mit Benno Zimmern (s.Zimmern)

Familie Albert Baruch wohnte seit 1914 Kaiser-Wilhelm-Staße 24, ab 1933 Dirolfstraße 7.

Albert Baruch war der älteste Sohn von Kommerzienrat Moritz (Moses) Baruch (23.1.1839- 9.7.1925) und Emilie geb. Gatzert (25.3.1846 - 21.3.1901). Moritz (Moses) Baruch, der aus Ober-Bieber, Kreis Neuwied, stammte, hatte in jungen Jahren in der Dampfmühle Siegmund Gatzert, Worms, Liebenauerfeld 7, gearbeitet. Am 11.10.1865 heiratete er die Tochter seines Chefs, Emilie Lisette Gatzert. Deren jüngere Schwester, Barbara Gatzert, (1848-1917) heiratete Hermann Schönfeld (1843 - 1915). Beide Schwiegersöhne übernahmen die Firma und führten sie weiter unter dem Namen "Baruch & Schönfeld, Dampf und Kunstmüllerei", zuerst noch Liebenauerfeld 7, später Hafenstraße 8. Sie gehörte zu den drei größten Mühlen in Worms und spielte im Wirtschaftsleben unserer Stadt eine wichtige Rolle. Auch die Familie Baruch genoss hohes Ansehen, ihr Senior Moritz Baruch wurde Kommerzienrat, war außerdem u.a. Handelsrichter, von 1896 - 1912 Präsident, ab 1924 Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer, Worms. Bis zu seinem Tod 1925 lebte er Moltkeanlage 8.

Nachdem sich der Vater Moritz Baruch und sein Schwager Hermann Schönfeld 1904 zur Ruhe gesetzt hatten, führten drei seiner Söhne (zum vierten Sohn Siegmund s. Baruch IV) Albert, Rudolf und Otto Baruch den Mühlenbetrieb gemeinsam weiter. Nach Rudolfs Tod 1932 blieben Albert und Otto für die Geschäftsleitung verantwortlich. Um 1936/37 mussten die Baruchs ihre "Nibelungenmühle" verkaufen, unter dem neuen nichtjüdischen Besitzer behielt sie aber weiter diesen Namen. (Die "Nibelungenmühle" besteht nicht mehr, an ihrer Stelle befindet sich jetzt die "deuka", Deutsche Kraftfutter GmbH.). 1950 war sie für kurze Zeit noch einmal in den Familienbesitz Baruch zurückgeführt worden.

Am 25.3.1938 gingen die Eheleute Albert und Adele Baruch nach Frankfurt/Main, Beethovenstraße 15, von dort später in die USA. Albert Baruch ist dort gestorben. Seine Witwe, Adele Baruch, kam am 15.1.1954 nach Worms zurück, Donnersbergerstraße 28, zusammen mit Tochter und Schwiegersohn Zimmern. Am 16.9.1955 ging sie erneut nach New York, weiteres ist nicht bekannt.

-
Quellen: Adressbücher, KEM, AK-VHS, Wormser Zeitung vom 17.4.1950