Lang II

1. Lang, Alfred, Arbeiter
	geb. 9.6.1878 in Worms

verheiratet in zweiter Ehe seit 1923 mit:

2. Lang, Margarethe geb. Immel
	geb. 9.5.1888 in Westhofen, evangelisch

Kinder: 
(Aus erster Ehe mit Lang, Flora geb. Kraus, 
gest. im Alter von 45 Jahren, 
beerdigt am 26.8.1917 auf dem neuen israelitischen Friedhof)

3. Lang, Karl
	geb. 11.5.1898 in Worms

4. Lang, Wilhelm
	geb. 25.4.1902 in Worms 
	(1933 nicht mehr in Worms)

5, Lang, Wilhelmine
	geb. 3.1.1904 in Worms
	(1933 nicht mehr in Worms)

6. Lang, Leo
	geb. 26.6.1906 in Worms

7. Lang, Joseph 	Mb 273
	geb. 11.4.1908 in Worms

Alfred Lang war der Bruder von August und Max Lang (s. Lang I und III).

Familie Alfred Lang wohnte Martinsgasse 35, um 1939 wohnte das Ehepaar Lang im alten Judenfriedhof, Hindenburganlage 21.

Alfred Lang war der letzte Friedhofswärter, bis ihm 1942 jede Tätigkeit dort untersagt wurde. Danach wohnte das Ehepaar Lang Judengasse 25. Die evangelische Ehefrau schützte ihn zunächst noch vor den Deportationen.

Aber von 1944 waren auch die in "Mischehen" lebenden Juden nicht mehr sicher.

Am 19.12.1944 wurde Alfred Lang zusammen mit noch zwei Partnern aus "Mischehen" (s. Bertram und Salomon III) verhaftet und von der Gestapo nach Bensheim gebracht. Während Rosa Bertram und Erich Salamon am 24.3.1945 in Bensheim erschossen wurden, kam Alfred Lang an 26.3.1945 noch nach Buchenwald. Er starb dort am 7.4.1945 und wurde am 6.9.1948 für tot erklärt.

Sohn Karl Lang war Gärtner. Er wohnte Andreasstraße 13, Würdtweinstraße 14. Am 27.12.1935 ging er nach Köln, wo er noch 1940 lebte.

Von dort aus wurde er deportiert und starb in Auschwitz (BAK:Z Sg 138).

Sohn Wilhelm war 1933 nicht in Worms gemeldet. 1940 wird Frankfurt als sein Wohnsitz angegeben.

Von Frankfurt aus wurde er deportiert und starb am 22.1.1942 in Majdanek (BAK:Z Sg 138).

Sohn Leo war Arbeiter. Er wohnte Judengasse 12 bei Riehl. In Juli 1938 ist er nach unbekannt abgemeldet worden. In Wahrheit kam er nach Buchenwald ins KZ, das auch 1940 noch von seinen Vater als Aufenthaltsort angegeben wird.

Am 8.11.1942 soll Leo Lang in Auschwitz gestorben. So ist es in der Kartei des Einwohnermeldeamtes verzeichnet. Nach Aussage seiner Stiefmutter ist er im November 1943 in Ravensbrück gestorben. Auch bei BAK:Z Sg 138 gilt er als " verschollen in Ravensbrück".

Sohn Joseph war Handlungsgehilfe. Er emigrierte im Februar 1935 nach Frankreich. Weiteres ist nicht bekannt.

Über die Tochter Wilhelmine konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.

Die Ehefrau Margarethe geb. Immel lebte nach dem Krieg Steinstraße 13 und hat durch ihre Aussagen viele Schicksale aktenkundig gemacht.

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Quellen: Adreßbücher, Bgr.L., KEM, FrB 40, KjE, BAK:Z Sg 138