Sondheimer IV

1. Sondheimer, Joseph
	geb.14.11.1889 in Bürstadt
	verheiratet seit 28.11.1939 mit

2. Sondheimer, Felice geb. Rosenstrauch		Mb 253
	geb. 17.11.1908 in Karlsruhe

Joseph Sondheimer wohnte bis 1938 in Worms, Bahnhofstraße 24, die Eheleute Sondheimer 1940 Siegfriedstraße 24 (Haus Zymbalista), 1942 Moltke-Anlage 6 (Haus Dr. Sonnenberger).

Joseph Sondheimer, am 5.3.1916 von Bürstadt zugezogen, war der jüngste Bruder von Albert und Jakob Sondheimer (s. Sondheimer I und II), Inhaber der Firma Emanuel Sondheimer, Getreide-, Futtermittel und Landesproduktenhandlung, später Firma Sondheimer, Getreide- und Futtermittel GmbH, Bahnhofstraße 24.Auch Joseph Sondheimer war in der Firma beschäftigt. Die drei Brüder hatten eine unverheiratete Schwester, Johanna Sondheimer, sie wohnte auch Bahnhofstraße 24.

Beim Kristallnacht-Pogrom wurde Joseph Sondheimer am 11.11.1938 verhaftet und mit insgesamt 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung vorübergehend ins KZ Buchenwald verbracht. Am 11.2.1939 kehrte er schwer krank zurück und musste nach Heidelberg in die neurologische Klinik eingeliefert werden.

Joseph Sondheimer verheiratete sich in Heidelberg mit Felice Rosenstrauch, Tochter von Emma Laufer verwitwete Rosenstrauch, Worms, Gaustraße 46 (s. auch Laufer I-2). Felice Rosenstrauch war 1933 nach Brüssel gegangen (Mb), jedoch nach Worms zurückgekehrt. Nachdem Joseph Sondheimer aus der Heidelberger Klinik entlassen worden war, kehrte er mit seiner Frau am 22.7.1940 nach Worms zurück. Danach mussten beide Zwangsarbeit in Mainz leisten, Joseph Sondheimer bei den Blendax-Werken, seine Frau bei der Firma Werner und Merz.

Joseph Sondheimer und Frau Felice geb. Rosenstrauch wurden am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 427 und 428). Sie kehrten nicht zurück und wurden zum 31.12.1945 für tot erklärt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, VerhVZ 11.11.1938, DepL I, Brief von Frau Miriam Gerber geb. Sondheimer 1979, Judenakten, auch BAK:Z Sg 138